Um eine wunderschöne Namibia-Reise zu erleben, solltest du vorher ein paar Dinge über unser einzigartiges Wüstenklima wissen. Das wichtigste schon mal vorweg: Wenn du aus der nördlichen Hemisphäre kommst, sind die Jahreszeiten in Namibia genau andersrum. Ist bei dir Zuhause gerade Winter, ist hier in Namibia Sommer und umgekehrt.
NAMIBIAS JAHRESZEITEN UND WETTER
Umgekehrte Jahreszeiten, heiße Tage, kühle Nächte und Küstennebel
Ein kurzer Überblick über unser lokales Wetter
Sommer, Sonne, Hitzefrei
Der namibische Hochsommer verläuft von ca. November bis Februar und bringt im ganzen Land warmes bis heißes Wetter. In den Küstengebieten sorgt der kühle Benguelastrom für eine erfrischende Brise und manchmal auch für einen geheimnisvollen Nebel. Der Atlantische Ozean ist zu dieser Jahreszeit besonders reizvoll. Verbringt also unbedingt ein paar Tage an der Küste bei Swakopmund, um einen kurzen Strandurlaub zu genießen. Im Landesinneren, z.B. in der Hauptstadt Windhoek, können hohe Temperaturen von rund 38 °C herrschen. Aber keine Sorge, unsere Sommerhitze ist recht gut zu ertragen, da es meist eine trockene Hitze ist, weil die Luftfeuchtigkeit im Landesinneren so gut wie gar nicht vorhanden ist – es sei denn ihr habt das Glück und erlebt einen kurzen Sommerregen. Denn die mittleren und nördlichen Teile Namibias erhalten in dieser Jahreszeit den Großteil ihrer jählrichen Niederschläge, und die Landschaft verwandelt sich in üppiges Grün und sowohl die Tierwelt als auch die Menschen in Namibia bekommen neuen Schwung. Aber der Regen ist auch mit Vorsicht zu genießen, denn er kann staubige Straßen innerhalb weniger Minuten in kurzzeitige Flüsse oder rutschige Schlammschlachten verwandeln.
Dies ist nicht die richtige Jahreszeit, um in scheinbar trockenen Flussbetten zu campen. Selbst wenn keine Wolke in Sicht ist, kann es weiter flussaufwärts geregnet haben und du wirst das Wasser nicht kommen hören. Seid daher beim Über- bzw. Durchqueren von (Trocken)-Flüsse besonders achtsam – sie mögen jetzt trocken aussehen, können aber innerhalb von Sekunden überflutet sein.
Aber keine Panik, diejenigen unter euch die aus den kalten und nassen Teilen der Welt kommen und sich nun Sorgen machen, dass ihr in der Namibischen Regenzeit nicht genug Sonne seht, könnt euch getrost wieder entspannen. WENN es regnet, dann ist es kein tagelanger Nieselregen, sondern ein warmer Sommerregen der schneller vorbei ist, als uns lieb ist (normalerweise innerhalb einer Stunde). Und abgesehen vom perfekten Sommerwetter ist in Namibia von Januar bis Juni Nebensaison, so dass ihr auf eurer Reise neben dem Traumwetter zusätzlich auch noch von den niedrigeren Preisen profitieren könnt die es weit und breit gibt .
Trockene Winter
Der Winter in Namibia dauert etwa von Juni bis August. Die Tage sind im Allgemeinen sonnig und mild, mit Durchschnittstemperaturen zwischen 18°C und 25°C in den meisten Regionen im Landesinneren. Wenn die Sonne untergeht, können die Temperaturen jedoch deutlich sinken und manchmal sogar den Gefrierpunkt erreichen, vor allem im Süden, in den Wüstenregionen wie der Namib oder Kalahari. Jetzt gilt das gute alte Zwiebelprinzip (sich in Schichten zu kleiden) und an eisigen Nächten sich zum Schlafen mit einer Wärmflasche einzukuscheln oder sich gemütlich ums Lagerfeuer zu setzen. Aber die Winternächte in der Wüste lohnen sich! Sie versprechen doch einen schillernden Sternenhimmel, wie ihr ihn noch nie zuvor gesehen habt.
Außerdem ist es eine gute Reisezeit, da es nicht regnet – und da es im Busch kein Wasser gibt, müssen die Tiere an künstliche Wasserlöcher kommen um zu trinken, so dass man im Winter an den Wasserlöchern in privaten Wildreservaten und Nationalparks garantiert reges Treiben erlebt. Wenn ihr die nächtliche Kälte nicht mögt, haltet euch an die nördlichen Regionen Namibias z.B. an die bezaubernde Caprivi-Region. Denn je weiter nördlich man im Winter in Namibia reist, desto milder sind die Temperaturen.
Auch an der Küste ist es in dieser Zeit mit Temperaturen zwischen 12 und 23 °C recht kalt. Wenn ihr in Namibia einen Campingurlaub macht, empfiehlt es sich euch in Swakopmund, Walvis Bay oder anderswo an der Küste im Winter lieber eine komfortable Selbstversorger-Unterkunft zu gönnen. Denn der typische Winternebel lässt das Zelt und eure Bettwäsche schnell kalt und klamm werden. Alles anders als kalt kann es an der Küste im Winter aber durchaus auch werden, nämlich wenn der sogenannte Ostwind eintrifft. Dann schlägt das Wetter um. Was im Landesinneren noch ein unangenehmer Frostbote ist, kommt nach seiner Durchquerung der Wüste, in den Küstenregionen als heißer, sandiger Wind an. Wer diesen Sandsturm beim Fahren miterlebt sollte unbedingt das Licht einschalten, besonders langsam fahren, oder besser noch von der Straße abfahren, Anhalten und kurz abwarten bis das Schlimmste vorbei ist. Denn dieser Sandsturm kann einem komplett die Sicht nehmen oder das Auto mit dem Sandblasting Effekt ruinieren. Aber die kurze Zeit vor und nach dem Ostwind, die sogenannte Ostwindstimmung, verzaubert die Küstenregionen durch wunderschönes, windstilles, warmes Wetter.
Jetzt bist du bereit, Namibias Wetterkapriolen zu trotzen! Wer die Wetterbedingungen kennt und sich darauf vorbereitet, kann die Zeit hier in vollsten Zügen genießen, die bemerkenswerten Landschaften erkunden, der vielfältigen Tierwelt begegnen und in die reiche Kultur dieses wunderschönen Landes eintauchen.
Natürlich gibt es in Namibia auch offiziell einen Frühling und Herbst, aber der Wechsel von Winter auf Sommer oder Sommer auf Winter verläuft bei uns gefühlt so schnell, dass er hier in diesem Kontext nicht weiter nennenswert ist.