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STRASSENZUSTAND UND -SICHERHEIT

Sicheres Fahren auf Namibias Straßen

Hinweise für Selbstfahrer auf Namibias Straßen

Der ungewohnte Linksverkehr, unberechenbare Schotterstraßen sowie halsbrecherische Verkehrsteilnehmer können eine besondere Herausforderung sein. Gern geben wir dir hier ein paar Tipps und Hinweise mit auf den Weg und wünschen allzeit gute und sichere Fahrt.

Links fahren

Licht an

Defensiv fahren

Achtung im Straßenverkehr

An Stoppstraßen gilt generell: wer zuerst da war, fährt zuerst. Im Zweifelsfall gilt rechts vor links. Aber Vorsicht! Bei Stoppstraßen und  auf Grün wechselnde Ampeln immer zunächst sicherstellen, dass die anderen Autos auch tatsächlich abbremsen bzw. anhalten. Denn leider kommt es immer wieder vor, dass Autofahrer ungebremst über Stoppstraßen oder rote Ampeln fahren.

Gegenverkehr

Oncoming traffic

Egal ob auf der Teerstraße oder Schotterpiste, grundsätzlich sollte man besonders bei Anhöhen und nicht einsehbaren Kurven auf entgegenkommende Fahrzeuge gefasst sein. Immer wieder kommt es zu schweren (zum Teil tödlichen) Frontalzusammenstößen. Auf den Teerstraßen liegt dies primär an gefährlichen Überholmaneuvern. Auf Schotterstraßen sind die Ursachen vielseitig: die Spur verschmälert sich oft an Anhöhen oder typische Steinbänke oder Unebenheiten verleiten dazu eher mittig in der Piste zu fahren; nicht selten fährt ein Urlauber aus alter Gewohnheit rechts anstatt links und bemerkt dies erst bei Gegenverkehr; das entgegenkommende Fahrzeug ist zu schnell in die Kurve eingefahren und kommt damit auf die Gegenfahrbahn. Sei gefasst auf andere Verkehrsteilnehmer, besonders auch den Gegenverkehr!

Licht an

Wenn man außerorts unterwegs ist, muss man das Abblendlicht einschalten, auch tagsüber. Dies ist nicht nur ratsam, sondern gesetzlich verpflichtend. Du wirst schnell merken, wie sinnvoll das ist – z.B. wenn man sieht, wie weiße Autos in Staubwolken auf hellen Schotterstraßen bei grellem Tageslicht verschwinden oder silberne Fahrzeuge in einer Luftspiegelung auf heißem Asphalt aus deinem Blickfeld geraten.

Tiere auf der Fahrbahn

Sei gefasst auf Wildwechsel sowie freilaufendes Vieh wie Kühe, Ziegen, Esel und Pferde neben der Straße . Unter anderem aus diesem Grund ist es seitens Kalahari Car Hire untersagt in der Morgen-/Abenddämmerung und Nacht zu fahren. Zum einen ist das Wild besonders in den kühlen Stunden der Dämmerung sehr aktiv unterwegs, zum anderen legen sich Viehherden nachts gern auf die noch warme Teerstraße bzw. Busch-freie Schotterstraße.

Falls ein Tier auf der Straße ist, versuche möglichst dem Tier auszuweichen, aber nicht das Steuer verreißen!

goats crossing gravel road
caution warthog crossing road sign
Kudu crossing in front of vehicle

Streckenverhältnisse auf Schotter- und Sandpisten

Immer wieder verunglücken Urlauber auf Namibias Straßen. Meist sind dabei keine anderen Parteien beteiligt, sondern die Fahrer verlieren die Kontrolle über das Fahrzeug und der Wagen überschlägt sich.
Bedenke: die Pisten werden lediglich maximal alle paar Monate von einem Straßenhobel grob abgezogen. Witterung und Pistennutzung degradieren den Zustand der Straße gravierend. Des weiteren sind einige Schotterstraßen so stark aufgeschüttet, dass man wie auf einem Art Wall fährt, von dem man runterzurutschen droht wenn man zu weit links fährt. Hinzukommt, dass durch das starke Sonnenlicht und den hellen Boden Konturen nur schwer erkennbar sind. Folglich übersieht man schnell gefährliche Schlaglöcher, Querrinnen, Felsen oder andere Hindernisse. Sei außerdem auf unerwünschte Gegenstände wie Draht, Autoteile, Glasflaschen und andere Hindernisse auf den Fahrspuren oder der Straße vorbereitet. Versuche, nicht über solche Fremdkörper drüber zu fahren, aber weiche ihnen auch nicht zu abrupt aus, da die lockere Straßenoberfläche recht tückisch sein kann.

straßenhobel auf schotterstraße
unübersichtliche Hügel auf gravelroad

Auf Grund des losen Gerölls hat ein Fahrzeug auf einer Schotterpiste viel weniger Halt als auf einer soliden Teerstraße. Durch den losen Untergrund kann das Fahrzeug selbst bei niedriger Geschwindigkeit unerwartet ins Schlittern oder Schleudern geraten. Daher gilt zu eurer Sicherheit von Kalahari Car Hire aus eine strickte Geschwindigkeitsbegrenzung von 80km/h auf Schotterstraßen. Abgesehen davon, dass du dich selbst und andere gefährdest, hast du im Falle eines Unfalls durch zu schnelles Fahren KEINEN VERSICHERUNGSSCHUTZ, da dies als grobe Fahrlässigkeit gilt.

rivulet on road
Wellblech / Corrugated Iron gravel road
sandy road

Das berühmte „Wellblech“ auf einer Schotterpiste schüttelt nicht nur dein ganzes Auto samt Inhalt durch und lässt dir die Knochen klappern, sondern kann so heftig werden, dass es sich anfühlt, als würde dein Wagen seitlich von der Straße hüpfen. Also: cool bleiben und nicht die Nerven verlieren! Diese Abschnitte gehen vorbei. Einfach das Kaltgetränk festhalten, Lieblingsmusik lauter drehen – und schon sieht die Welt wieder besser aus.

Wenn du Offroad-Profi bist und bereits viel Erfahrung auf Schotterstraßen hast, kannst du eventuell versuchen, ein bisschen Gas zu geben. Oft wird die Fahrt dann ruhiger, weil man eher über die Wellen gleitet, anstatt in jedes Loch zu poltern. Aber Vorsicht – nicht übertreiben … sonst wirst du noch wortwörtlich davongetragen! Besonders in Kurven oder auf höher angeschütteten Straßen gilt: lieber Tempo rausnehmen, als die Reise kopfüber im Graben zu beenden. Glaub mir, das lohnt sich nicht.

Gräben und Schlaglöcher können plötzlich auftauchen

Besonders an Anhöhen ist mit hervorstehenden Felsen zu rechnen

In Senken können teils tiefe Querrinnen lauern

In Kurven kommt man durch den Schotter leicht ins Rutschen & Schleudern

Gehe niemals davon aus, dass die Piste eine erlaubte Geschwindigkeit von 80km/h bedingungslos zulässt!

Ein bisschen nervös? Gut! Aber lass dich von all dem oben Gesagten nicht davon abhalten, einen Selbstfahrer-Urlaub in Namibia zu machen! Wir haben dich bewusst mit ein paar harten Fakten „gepeppert“, einfach um klarzumachen, welche Verantwortung du hast. Denn alle Alleinunfälle, die wir aus der Autovermietungsindustrie kennen, waren absolut vermeidbar und meist auf leichtsinniges Fahren zurückzuführen.

Namibia hat unendlich viele unbefestigte Straßen, die dich durch atemberaubende Landschaften zu fantastischen Zielen führen. Fahr einfach entspannt und bleib ruhig, dann kannst du einen traumhaften Urlaub genießen.

Steinschlag

Auf Schotterstraßen und Sandpisten gilt zudem bei Gegenverkehr besondere Achtung vor Steinschlag. Ganz besonders bei Lastern oder Autos mit Anhänger ist die Gefahr immens. Halte dich links und reduziere vor der Begegnung spürbar deine Geschwindigkeit. So kannst du das Risiko einer beschädigten Windschutzscheibe oder eines zersplitterten Seitenfensters minimieren. Lass dich nicht erschrecken sollte es doch zu einem Steinschlag kommen und halte das Steuer gerade, um nicht ins Schleudern zu geraten. Wenn du selbst ein anderes Auto überholen möchtest, fahre frühestmöglich und so weit wie möglich rechts vorbei. Versuche nicht zu schnell an dem anderen Fahrzeug vorbeizuschießen, sondern plane ein ruhiges Überholmanöver.

Staub

Besonders auf sandigen Straßen wirbeln Autos eine riesen Staubwolke auf. Je nachdem wie der Wind steht, kann diese Staubwolke sich hartnäckig auf der Fahrbahn halten. Solltest du durch ein entgegenkommendes oder dich überholendes Fahrzeug in solch eine Staubfahne gelangen und deine Sicht eingeschränkt sein, reduziere deine Geschwindigkeit spürbar, versichere dich, dass die Scheinwerfer eingeschaltet sind und mach dich gefasst auf etwaigen weiteren Gegenverkehr oder auf Autos vor dir.

Reifendruck

Alle Reifen sind auf 2,0 bar aufgepumpt. Das ist ein guter Durchschnittswert sowohl für Teerstraßen als auch für Schotterpisten. Wenn du auf einer normalen Route durch Namibia unterwegs bist, musst du am Reifendruck nichts ändern.

Luft ablassen
Auf besonders holprigen Schotterpisten kannst du die Reifen auf etwa 1,6–1,8 Bar ablassen. So „schlucken“ sie die Stöße besser und die Fahrt wird etwas sanfter. Aber Vorsicht:

  • Achte auf die Steine! Viele Schotterpisten haben spitze Steine, die leichter durch die Seitenwand schneiden, wenn der Reifen zu viel Bauch macht. Und wenn du mit zu weichen Reifen über Steinbänke fährst, könnte ein Stein direkt bis auf die Felge durchschlagen und ein Loch in den Reifen schlagen.

In tiefem Sand, wenn der Wagen selbst im Allrad-Modus richtig zu kämpfen scheint, kann es helfen die Reifen auf ca. 1,6–1,7 Bar abzulassen. So bekommen sie mehr „Bauch“ und eine größere Auflagefläche, was den Wagen eher über den Sand gleiten lässt, statt dass er einsinkt. Aber Vorsicht:

  • Die dickwändigen Reifen unserer 4×4-Fahrzeuge haben extra stabile Seitenwände, die weniger anfällig für Steinschnitte sind – dafür aber weniger flexibel. Fährst du diese Reifen zu platt, können die Seitenwände brechen.

Wichtig: Denke daran, die Reifen wieder auf 2,0 bar aufzupumpen, bevor du auf Schotter- oder Teerstraßen wieder schneller fährst. Reifen mit niedrigerem Druck haben mehr Kontaktfläche, was mehr Reibung bedeutet – und das kann zu geplatzten Reifen führen oder zu dem, was wir „Spaghetti“ nennen.

Nicht zu hart aufpumpen
Außer wenn du eine ungewöhnlich schwere Ladung fährst, solltest du die Reifen nie über 2,0 Bar aufpumpen. Wenn du dir unsicher bist, frag lieber vorher bei uns nach.

Zu stark aufgepumpte Reifen haben weniger Kontakt zur Straße und dämpfen kaum noch. Sind die Reifen zu hart und fährst du zu schnell für die Bedingungen, kann das Auto ins Schleudern geraten – und im schlimmsten Fall kippt es um.

Reifenschonendes Fahren

spoor on stoney gravelroad

Auf Schotterstraßen fahren sich oft regelrechte Spuren ein. Halte dich nach Möglichkeit in dieser Spur. Fahre nicht zu weit links oder rechts in den angehäuften Steinchen. Scharfe Steine und Fremdkörper wie Draht, Glas und dergleichen können in den Haufen lauern, die schnell mal die Seitenwand vom Reifen aufschlitzen. Wo immer möglich, bleib in den vorhandenen Fahrspuren. Fahr nicht zu weit nach links oder rechts in die angesammelten Stein- und Schotterhaufen – das erhöht das Risiko eines platten Reifens erheblich.

Wenn du normalerweise rechts fährst, achte darauf, nicht zu überkompensieren: Fahr also nicht zu weit links in den Schotter oder auf der Straßenschulter. Die meisten unserer Kunden haben keinerlei Probleme mit beschädigten Reifen, aber wenn doch, sind es oft eher die Reifen auf der linken Seite.

Beachte auch, dass diese Art von Anhäufungen zum Teil recht hoch sein können. Solltest du die Spur wechseln wollen, dann tue dies mit Bedacht. Lenke das Fahrzeug langsam und konzentriert über die etwaigen Haufen. Versuche nicht das Fahrzeug über die Haufen zu forcieren indem du stärker und stärker gegenlenkst. Dies kann dazu führen, dass das Fahrzeug urplötzlich übersteuert wenn es über den Haufen drüber kommt.  Das Resultat ist, wie so oft, ein Schleudern und im schlimmsten Fall überschlagen.

Fahren im Konvoi

Beim Fahren in einer Gruppe von Fahrzeugen gilt vor allem eines: Abstand halten. Denn der Staub des Vordermanns verschlechtert die Sicht und gerät in die Lüftungsanlage, sowie den Innenraum des Fahrzeugs. Du solltest Gegenverkehr gut wahrnehmen können und Autos von hinten sollten dich gut überholen können. Lasst unbedingt genug Platz und fahrt nicht in der Staubfahne des Vordermannes.

Angst abgehängt zu werden bzw. eine Abzweigung zu verpassen? Keine Panik. Stimmt euch vorher untereinander ab. Empfehlung: der Vorderman wartet immer auf den Hinterman. Sprich, biegt Fahrzeug 1 ab, wartet dieser zunächst an der Abbiegung auf Fahrzeug 2. Trifft Fahrzeug 2 ein, fährt Fahrzeug 1 schon mal weiter und Fahrzeug 2 wartet bis Fahrzeug 3 an der Abbiegung angelangt ist usw. Es sei denn eine Trink- und/oder Pipipause ist gefällig, dann würde sich natürlich eine kurze Rast für alle anbieten.

Fahren im Allrad/4x4

Unbedingt FRÜHZEITIG den Allrad (L4) einschalten. Nicht erst stecken bleiben! Sich festzufahren bzw. der Versuch sich wieder rauszuruckeln ist eine starke Belastung für Kupplung und Fahrwerk. Dabei kann man sich besonders die Kupplung schnell ausbrennen. Schäden an Kupplung und Fahrwerk sind vom Versicherungsschutz ausgeschlossen!

Sobald sich dickerer Sand anbahnt, direkt in Low4/L4 schalten.

Wichtig: nie schneller als 40km/h im Allrad fahren!

Wie schaltet man den Allrad ein?

Unsere meisten Modelle haben zum Ein/Ausschalten des Allrads ein einfaches Rädchen etwas links neben dem linken Knie des Fahrers.
Ein paar wenige Modelle haben einen eigenen kleinen Ganghebel links vom Hauptganghebel.

1.Stehen bleiben / das Auto muss still stehen

2. Kupplung drücken und in den Neutral Gang schalten

3. Kupplung drücken und von H2 in L4 schalten / Rädchen im Uhrzeigersinn auf L4 drehen.

4. Nun wieder den ersten Gang einlegen und langsam weiterfahren

Ist der L4 richtig eingeschaltet, leuchtet nun das 4Low/4×4 Zeichen auf der Anzeige KONSTANT auf. Der Wagen hat nun spürbar mehr Kraft und fährt in den normalen Gängen deutlich langsamer. Ist der Allrad nicht richtig eingeschaltet, blinkt das Licht oder leuchtet garnicht auf. Dann ein kleines Stück weiterfahren und erneut versuchen.

Wie schaltet man den Allrad aus?

1. Stehen bleiben / das Auto muss still stehen

2. Kupplung drücken und in den Neutral Gang schalten

3. Kupplung drücken und von L4 in H2 schalten / Rädchen gegen den Uhrzeigersinn auf H2 drehen

4. Nun wieder den ersten Gang einlegen und langsam weiterfahren

Ist der Allrad richtig ausgeschaltet, leuchtet nun das 4Low/4×4 Zeichen NICHT mehr. Ist der Allrad nicht richtig ausgeschaltet, leuchtet das Licht noch konstant oder blinkt. Ein paar Schritte rückwärts fahren und schauen ob das Licht ausgeht. Sonst erneut versuchen.