Namibia ist berühmt für seine weiten, menschenleeren Landschaften, sternenklaren Himmel und das unglaubliche Gefühl von Freiheit. Einige abenteuerlustige Reisende möchten wild campen – also außerhalb offizieller Zeltplätze, in abgelegenen Gebieten ohne jegliche Infrastruktur übernachten. Es bedeutet, komplett autark zu sein – mit eigenem Fahrzeug, Ausrüstung und gesundem Menschenverstand.
Der Reiz? Absolute Einsamkeit, eine tiefe Verbindung zur Natur und das Aufwachen an einem wirklich wilden Ort.
Doch so romantisch die Vorstellung auch klingt – die Realität ist deutlich komplexer. Wir raten vom Wildcampen ab, es sei denn, du verfügst über gute Ortskenntnisse und reist mit mindestens zwei Fahrzeugen. Gern erklären wir dir warum.
Es mag so aussehen, als wärst du mitten im Niemandsland – doch in Wirklichkeit ist das selten der Fall. Namibias Land gehört fast immer entweder zu einem Naturschutzgebiet, privatem Farmland oder zu kommunalem Land.
- In Naturschutzgebieten ist Zelten aus gutem Grund streng geregelt und ausschließlich auf ausgewiesenen Campingplätzen erlaubt. Das dient dem Schutz der Umwelt und der Wildtiere – und auch deiner eigenen Sicherheit.
- Auf privatem Farmland gehört das Land jemandem. Wildes Campen ohne Erlaubnis gilt hier als unbefugtes Betreten und ist somit verboten und widerrechtlich. Hole dir immer zunächst die Zustimmung des Landbesitzers ein, bevor du dort übernachtest.
- In kommunalen Gebieten befindest du dich oft in der Nähe eines Dorfs – auch wenn du es nicht sofort siehst. Diese Flächen werden von lokalen Gemeinschaften und traditionellen Autoritäten verwaltet. Aus Respekt (und aus rechtlichen Gründen) solltest du immer den örtlichen Chief oder die Gemeindeführung um Erlaubnis fragen, bevor du dein Camp aufschlägst.
Wenn du einfach mal raus willst, die Ruhe genießen und Namibias endlose Weite erleben möchtest, gibt’s gute Nachrichten: Das geht ganz wunderbar – auch auf offiziellen Campingplätzen.
Namibia, Botswana und Südafrika sind gespickt mit atemberaubenden, großzügigen offiziellen Zeltplätzen – viele auf privaten Farmen oder in Schutzgebieten. Die meisten sind genau dafür gemacht, dir dieses echte „Mitten-im-Nirgendwo“-Gefühl zu geben:
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Die einzelnen Zeltplätze liegen oft so weit auseinander, dass du deinen Camp-Nachbarn nicht siehst oder hörst.
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Viele haben den Komfort eigener Waschräume, schattige Plätze und traumhafte Ausblicke – und trotzdem bleibt das Gefühl völliger Abgeschiedenheit.
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Fast alle werden von Menschen betrieben, die echt was für Umwelt und Gemeinschaft tun. Wenn du dort übernachtest, unterstützt du direkt lokale Jobs, Naturschutz und nachhaltigen Tourismus.
Kurz gesagt: Du bekommst dein Freiheitsgefühl – nur eben auf sichere und faire Weise.
Wenn du mit Leuten unterwegs bist, die sich sehr gut auskennen, und mit mehreren Fahrzeugen reist, kannst du ruhig mal auf den Komfort von Duschen und Infrastruktur verzichten – und dich mitten in die Wildnis wagen. Aber beachte dabei unbedingt Folgendes:
Namibia und Umgebung ist ein Traum für alle, die Freiheit und Abenteuer lieben – aber wichtig sind Respekt für Natur, Leute und Land. Wildcampen klingt zwar nach dem ultimativen Erlebnis, aber meistens kannst du die ganze Schönheit und Ruhe auch genießen, ohne unnötige Risiken einzugehen oder Gesetze zu brechen.
Such dir deine Campsites clever aus, unterstütze lokale Communities und Naturschutzbemühungen, reise verantwortungsbewusst – und du wirst trotzdem dieses einmalige Gefühl von Schwerelosigkeit bekommen wenn man direkt unter den Sternen schläft, niemanden um dich herum – außer vielleicht einem Schakal, der irgendwo in der Ferne ruft.